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traditionell geprägt - modern gestaltet

Eine gute Nahversorgung, ein lebendiges Gemeindeleben, und engagierte gewerbetreibende sind einige der zentralen Kennzeichen, durch die sich Neckartailfingen auszeichnet. Hinzu kommt eine sehr gute Verkehrsanbindung. Über die Bundesstraßen B 312, B 313 und B 297, sind die Landeshauptstadt Stuttgart,  die Stuttgarter Messe sowie der Stuttgarter Flughafen zügig zu erreichen. Dies gilt ebenso für die Städte Tübingen, Reutlingen, Metzingen, Nürtingen und Esslingen.                                                                                                                                                                                                                     Neckartailfingen ist umgeben von einer reizvollen Naturlandschaft und mit dem  Aileswasensee haben wir ein begehrtes Naherholungsgebiet, das von Menschen weit über die Grenzen des Landkreis Esslingen hinaus besucht wird.

In 2015 feiern wir in Neckartailfingen unser 925 –jähriges Bestehen. 1090 wurde Neckartailfingen mit dem Namen „Tagelvingen“ das erste Mal schriftlich erwähnt. Dieses Jubiläum wurde mit drei zentralen Veranstaltungen begangen.


Gerhard Gertitschke   

Bürgermeister







Rückblicke......


Adventlicher Jubiläums-Seniorennachmittag

am 01. Dezember 2015

in der Festhalle Neckarallee

Am Dienstag nach dem ersten Advent  hatte  die Gemeinde Neckartailfingen  zu ihrem traditionellen Seniorennachmittag eingeladen.

In diesem Jahr begeht die Gemeinde ihr 925-jähriges Jubiläum, aus diesem Anlass wurde dieser Nachmittag in einem größeren Rahmen in der Festhalle Neckarallee gefeiert. Über 200 Senioren kamen in die festlich geschmückte Halle und freuten sich über das schöne Programm und die liebevolle Bewirtung durch die Neckartailfinger Landfrauen.

Die Mitarbeiter des Bauhofs haben wieder für einen Weihnachtsbaum gesorgt, der von den Musikern des Musikvereins zum ersten Advent dekoriert wurde.

Vor der Bühne hatte der Krippenbauer Kurt Post  eine wunderbare  Weihnachtskrippe aufgebaut, die viele Bewunderer fand.

So konnte Bürgermeister Gerhard Gertitschke die vielen Gäste begrüßen und sich gleich zu Beginn bei allen  bedanken, die bei der Vorbereitung und Durchführung des Nachmittags beteiligt waren. Sein Dank galt den Landfrauen für die Bewirtung und Dekoration, für die musikalischen Beiträge der Kindertageseinrichtungen, der Zirkus-AG des Fördervereins der Liebenauschule und dem Trio Cappuccino mit den Akteuren Dr. Günther Dachsel, Annegret Dachsel und  Günter Holz.

Auch dem Senior Emil Neuscheler dankte er, der ein selbstverfasstes Gedicht parat hatte. Dem Bauhof und dem Hausmeister dankte er für deren Dienste und Gemeinderätin Traute Hörner, die den Seniorennachmittag wiederum organisierte.

Es folgte ein buntes Programm, das von den Gästen mit viel Beifall bedacht wurde:

Die Kinder mit ihren Erzieherinnen aus allen drei Kindertageseinrichtungen stimmten mit ihren fröhlichen Liedern und Versen auf die Weihnachtszeit ein. (Siehe unser Bild). Die Kinder der Zirkusklasse des Fördervereins unter der Regie von Heidi Süßer Neps und Andrea Henzler zeigten ihre akrobatischen Kunststücke und zauberten echte Zirkusatmosphäre in die Festhalle. Neckartailfingen ist zwar 925 Jahre alt, jedoch zeigten die vielen Kinder: Es geht  voller Schwung und  dynamisch in die kommenden  Jahre.

Bürgermeister Gertitschke stellte bei seiner Ansprache fest, dass Neckartailfingen sich in der 925-jährigen Geschichte positiv entwickelt hat und voller Stolz auf das Erreichte zurückblicken kann. Man befinde sich in einer finanziell guten Situation und die Bürgerinnen und Bürger werden weiter die positive Entwicklung des Gemeinwesens fortsetzen und die Zukunft mit gestalten.

Der Bürgermeister berichtete über die anstehenden Themen, die zur Zeit in der Gemeinde angegangen werden. So hätte der Hochwasserschutz höchste Priorität: Die Dämme müssten verbessert werden und die Ufermauer entlang der B 297 muss erhöht werden. Diese Maßnahmen sollen im kommenden Jahr begonnen werden und bis 2018 abgeschlossen sein, damit das Bauen in der Talaue wieder ohne Auflagen möglich ist. Auch die Ortskernsanierung in der Tübinger Straße soll im kommenden Jahr abgeschlossen  werden. Das unter Denkmalschutz stehende Bürgermeisterhaus wird an einen Investor verkauft, der es dann komplett saniert und wieder bewohnbar machen wird. In der Zukunft sollen verschiedene Straßen in der Vorstadt saniert werden und auch die Nahversorgung stehe auf der Agenda.

Ein Thema ist der Bau eines Alten- und Pflegeheims, das im kommenden Jahr im Gemeinderat diskutiert werden soll. Auch die Jugend wird aktiv in die Gemeindeentwicklung eingebunden werden. Hierfür ist vorgesehen, ein Jugendforum zu gründen. Sein Dank galt den Initiatoren um Hans-Jürgen Schneider, die mit SON, einem Senioren-Online Angebot, den Umgang mit dem Internet und dem Computer näher bringen.

Auch das Thema mit der Unterbringung von Flüchtlingen ist in Neckartailfingen akut. Voraussichtlich sollen 100 Menschen in einer winterfesten Zelthalle untergebracht werden. Ein möglicher Standort ist im Bereich der Neckarstraße, der zurzeit geprüft wird. Der Bürgermeister rechne damit, dass im Frühjahr kommenden Jahres die ersten Flüchtlinge ankommen werden. Er hoffe, dass die ehrenamtliche Begleitung in Neckartailfingen gut funktioniere werde, da sich schon ein großer Kreis von freiwilligen Helfern gruppiert hätte.

Ab 1. 1. 2016 wird das Glasfasernetz in Neckartailfingen in Betrieb gehen und das schnelle Internet angeboten werden. Hier wird am 17.12. in der Festhalle eine Information der Telekom stattfinden.

Nach den informativen Ausführungen von Bürgermeister Gertitschke ging man wieder zum unterhaltsamen Teil über.  Das Trio Cappuccino spielte sich in die Herzen der Zuhörer und die Beiträge wurden mit großem Applaus bedacht. Dem Moderator und Sänger Dr. Günther Dachsel gelang es, die Schlager der 20er und 30er Jahre des letzten Jahrhunderts mit viel Witz und Humor zu präsentieren. Mit Titel wie  „Oh Donna Clara“ oder ich fahr mit meiner „Clara in die Sahara“ hat er mit seinen musikalischen Begleitern: An der Gitarre Annegret Herrmann-Dachsel und Günter Holz am Kontrabass, den Geschmack des begeisterten Publikums voll getroffen.


Auch beim weihnachtlichen Abschluss glänzte das Trio, indem sie ihre Zuhörer zum Singen von adventlichen Liedern wunderbar begleiteten. Ein harmonischer und kurzweiliger Nachmittag  fand so seinen krönenden Abschluss.

Traute Hörner




Voller Erfolg der Drück-Ausstellung

Anlässlich des 925-jährigen Jubiläums der Gemeinde Neckartailfingen

Zum zweiten Mal hat die Gemeinde Neckartailfingen zu Ehren ihres berühmten Bürgers, des Professors Hermann Drück eine Ausstellung seiner Kunstwerke  gewidmet. Anlässlich der 900-Jahr-Feier wurden seine Werke ausgestellt und in diesem Jahr zum 925-jährigen Jubiläum der Gemeinde fand zum Gedächtnis des schwäbischen Impressionisten Hermann Drück und seiner Gattin Elise wiederum eine viel beachtete Ausstellung in der Kelter statt. Im Jahr 2016 würde sich der Geburtstag Drücks zum 160 Mal jähren.

Am Freitag, den 20. November 2015 konnte Bürgermeister Gerhard Gertitschke über 100 Gäste in der Kelter zur Vernissage begrüßen. Sein besonderer Gruß und Dank galt der Kunsthistorikerin Barbara Honecker, die den Werdegang Drücks den Gästen näherbrachte, den Familien Plessing und Götz, die die 30 Exponate für die Ausstellung verliehen haben und der Gemeinderätin Traute Hörner für die Organisation der Veranstaltung. Sein Dank galt auch allen ehrenamtlichen Helfern und den Mitarbeitern des Bauhofs, sowie Thomas Handte für die Ausstellungselemente. Er dankte auch dem Musikschulleiter, Ole Abraham, der mit der Umrahmung von Ensembles der Musikschule Neckartailfingen dem Abend eine besondere Note verlieh. Es musizierte das Jugend-Zupfensemble mit der Geigen-Solistin Hannah Sievers unter der Leitung von Orhan Öncan, sowie das Duo Anna-Maria Ilker (Viola) und am Klavier Mia Stetter. Zum Ausklang spielten Hannah Sievers (Violine) und Ole Abraham /Klavier) einen Sonatensatz von Edvard Grieg.

Die Kunsthistorikerin Barbara Honecker konnte mit ihrem lebendigen, hochinteressanten Vortrag die Kunstfreunde in die damalige Welt Drücks und seinem Umfeld einführen. Als 19-jähriger kam er 1875 an die Stuttgarter Kunstakademie zur Ausbildung. Längere Zeit verbrachte er u.a. bei der Dachauer Künstler-Kolonie. Dort knüpfte er Kontakte zu Adolf Hoelzel, der ab 1905 als Professor an der Stuttgarter Akademie wichtig für die weitere Entwicklung in Deutschland war.

Beim Maler Albert Kappis beendete er sein Studium. Kappis gilt heute als der Lehrer der schwäbischen Impressionisten. Im ausgehenden 19. Jahrhundert wurde die Landschaftsmalerei für die neuen Sammler und Käufer interessant. Damit schmückte man die gute Stube oder auch Amts- und Wirtschaftstuben. Hier fand Drück sein Aufgabengebiet und hatte Erfolg. Im Nachlass fand man auch seine sogenannten Mondbilder voller Atmosphäre im Stil der französischen Impressionisten. Eines der gezeigten Bilder, zeigt stimmungsvoll die orange-lachsfarbene Sonne, das stark an Monets-Bilder erinnert. Im Jahr 1886 erhielt er vom württembergischen König ein Stipendium für Italien. 1897 heiratet er Elise von Stockmayer in Stuttgart, auch sie besaß ein großes malerisches Talent. Mit dem Aquarell  „Alte Frau“ und einer kleinen feinen Winterlandschaft wurde in der Ausstellung  u.a. auch an sie erinnert.

1904 bezog er seine „Villa Drück“ an einem schönen Platz in der Nähe des Neckars mit Blick auf das Dorf und Neckartailfingen und wurde ihm und seiner Frau zur Heimat.1914 verlieh König Wilhelm II. den Titel „Professor“ in Anerkennung für sein künstlerisches Wirken und Schaffen.

Das Ehepaar Drück wurde in Neckartailfingen mit offenen Armen aufgenommen und viele Bilder hängen auch heute noch in den Häusern in Neckartailfingen.  In der Ausstellung kann man daher vor allem Landschaften aus der Umgebung bewundern, jedoch auch Motive, die er bei seinen Italien-Aufenthalten gemalt hatte.1931 verstarb Drück 75-jährig, und gleich danach fand in Stuttgart eine Auktion mit 220 seiner Ölgemälde statt, die zum Teil mit bis zu 2000 Reichsmark angesetzt waren. Hermann Drück macht seiner Wahlheimat Neckartailfingen  damals und auch heute noch große Ehre. Nicht umsonst wurde auch eine Straße nach ihm benannt und seinem Naturgrabstein ein schöner Platz auf dem Friedhof eingeräumt.

Zum Schluss gab es reichlich Beifall vom Publikum und für alle Beteiligten Blumen vom Bürgermeister.

Die Ausstellung fand auch am Sonntag, den 22. November 2015 großes Interesse mit Gästen aus nah und fern. Annähernd 500 Besucher kamen in die Kelter, betrachteten die schönen Drück-Bilder und es fand ein reger Gedanken-Ausstausch statt.

 

Dank an alle, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben:

  • den Bild-Verleihern Familien Plessing und Götz
  • der Kunsthistorikerin Barbara Honecker für ihren informativen Vortrag
  • der Musikschule mit ihrem Leiter Ole Abraham für den musikalischen Rahmen
  • Thomas Handte (Fa. F & T) für die Ausstellungswände
  • den Bauhofmitarbeitern für ihren Einsatz
  • allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die beim Aufhängen der Bilder und während der Ausstellung als Aufsicht und beim STehempfang mitgeholfen haben

Alle haben zum großen Erfolg beigetragen - HERZLICHEN DANK


Bürgermeister Gerhard Gertitschke und

Gemeinderätin Traute Hörner

 






Aufnahme für die Sendung „Morgenläuten“

des Südwest-Rundfunks SWR 4 Baden-Württemberg

Sendetermin: Sonntag 23. August von kurz vor 8 bis 9.00 Uhr im SWR 4

Frau Verena Neuhausen, Mitarbeiterin des SWR, kam nach Neckartailfingen um für die Sendung „Morgenläuten“ eine Reportage über unserer Gemeinde aufzunehmen. Die Sendung wird am 23. August kurz vor 8 Uhr bis ca. 9.00 im Rundfunk auf SWR 4 zu hören sein. Aus Anlass unseres 925-jährigen Bestehens in diesem Jahr haben wir uns darum bemüht, dass unser Ort – so wie auch in der Vergangenheit bei besonderen Anlässen – im Rundfunk vorgestellt wird.

Frau Neuhausen hat zusammen mit Bürgermeister Gertitschke einen Rundgang zu besonderen Sehenswürdigkeiten unternommen. Er begann an der Lutherlinde als eines der Wahrzeichen von Neckartailfingen und führte hinab zum Bürgerhaus Kelter über den Schulberg zum Rathausplatz. Bürgermeister Gertitschke zeigte unseren Festplatz Neckarallee und die neue Festhalle.  Danach besichtigte man noch das Naherholungsgebiet am Aileswasen.

Herr Pfarrer Maier-Mohns zeigte Frau Neuhausen unsere Martinskirche mit dem schiefen Turm. Sie war von unserer romanischen Martinskirche sehr beeindruckt.

Ein Besuch beim Bio-Landwirt Heinrich Wenzelburger schloss sich an, der als „alter Neckartailfinger“  begeistert von seiner Arbeit und seinem Heimatort erzählte.

Gemeinderätin Traute Hörner hat Frau Neuhausen noch einige Besonderheiten unseres Ortes nähergebracht. Sie konnte von einem regen Vereinsleben berichten und unserem Kinderfest an Pfingsten. Auch über kulturelle Dinge im Ort und die Musikschule, die in diesem Jahr schon das Festkonzert zum 925-jährigen Jubiläum in der Festhalle umrahmt hatte.

Jetzt dürfen wir gespannt sein, was dann am Sonntag, 23. August, über unsere Gemeinde im SWR 4 berichtet wird. Selbstverständlich wird das Geläut unserer Martinskirche diese Sendung umrahmen.





Mitreißendes Festkonzert der Musikschule

am 09. Mai 2015


Das Jugendmusikschulorchester der Musikschule Neckartailfingen mit Solistin Malin Lenke (Foto: Erika Kern)

Pressemitteilung – Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Nürtinger Zeitung von Helmuth Kern

NECKARTAILFINGEN. Mindestens drei Dinge gehören zu einem Fest: ein Anlass, Menschen, die diesen Anlass gemeinsam feiern, und Musik, die dem Anlass gerecht wird, ihm Ausdruck und Gewicht verleiht, Stimmungen hervorruft und Gefühle anspricht. „925 Jahre Neckartailfingen“ – das ist ein gewichtiger Anlass; das Festkonzert der Musikschule Neckartailfingen am Samstag in der Festhalle Neckarallee war gut besucht. Das Programm unter der Gesamtleitung von Bettina Sommer versetzte die Gäste in Feststimmung und gab der Festesfreude hörbaren Ausdruck.

Das stimmige Programm machte Zeitgeister hörbar, ließ in vergangene Zeiten eintauchen und im Heute wieder ankommen. Die Musikschule kooperiert seit 45 Jahren mit den umliegenden Orten bis hin ins Aichtal; darauf verwies Bürgermeister Gerhard Gertitschke in seinem Grußwort mit anerkennendem Nachdruck. Mit ihr hat der Ort eine Einrichtung, in der Freude an und Liebe zur Musik gefördert und musikalische Begabung kompetent entwickelt werden.

Das wurde bereits im ersten Werk des Abends, Antonio Vivaldis „Frühling“ aus „Die vier Jahreszeiten“ (1724), deutlich. Einfühlsames, die musikalischen Strukturen herausarbeitendes Geigenspiel der drei Solistinnen Malin Lenke, Hannah Sievers und Elisa Beck. Lenke, Landespreisträgerin in „Jugend musiziert“ 2014, spielte die erste Solostimme mit sattem Strich technisch versiert.

Vivaldi hat all das in Musik gesetzt, was zu seiner Zeit der Inbegriff von Frühling war: Vogelgesang, murmelnde Quellen, aufziehendes Frühlingsgewitter, blühende Wiesen, tanzende Nymphen. Das schmal besetzte, aber klangkräftige Ensemble aus dem Fachbereich Streicher, den Bettina Sommer leitet, spielte unter ihrem dynamischen Dirigat.

In einem kurzen, treffenden Grußwort skizzierte der Bürgermeister, zugleich Zweiter Vorsitzender der Musikschule, die lange Zeitspanne von 925 Jahren anhand prägnanter Fakten und Ereignisse; sie seien mehr gewesen als deren Summe, nämlich eine Geschichte der Menschen hier am Ort. Schmunzelnd bemerkte er, dass ihnen bereits 1848 in einer Oberamtsbeschreibung bescheinigt wurde, ihre Intellektualität sei etwas höher als in den umliegenden Orten.

Danach folgte das Konzert für zwei Klaviere und Orchester (Es-Dur, KV 365) von Wolfgang Amadeus Mozart (1779) mit einem sehr anspruchsvollen Klavierpart. Mozart hat das dreisätzige Werk für sich und seine Schwester Nannerl geschrieben. Das Klavierduo Quilisma mit Debora Allenspach und Ole Abraham, dem Leiter der Musikschule, wurde vom Kammerorchester Mössingen, einem Liebhaberorchester, begleitet. Mit großer Sensibilität und Brillanz spielten die Pianisten ihren Part, aufeinander eingehend, miteinander den musikalischen Duktus des spannungsreichen Werkes entwickelnd, die unterschiedlichen Klangfarben der beiden Instrumente (Bösendorfer und Schimmel) miteinbeziehend. Dialogisches Spiel, Spannungsbögen auf- und abbauend.

Gedanken gehen musikalisch hin und her

Das Werk eignete sich so recht dazu, Entwicklungen, wie sie auch die lange Geschichte eines Ortes prägen, hörfällig zu machen. Musikalisch wird da gestritten und sich wieder ausgesöhnt, Motive werden zu Themen entwickelt, die sich wieder verlieren, Harmonien wechseln, Dialoge bauen sich auf, Gedanken gehen hin und her, werden aufgenommen, umspielt, verändert; auch dunkle Stellen gibt es. Am Ende jedoch, im dritten Satz, dem Rondo, löst sich alles freudig und fröhlich auf. Für den großen Applaus bedankte sich das Duo mit dem vierhändig spritzig gespielten letzten Satz aus George Bizets „Jeux d’enfants“ (Kinderspiele).

Im zweiten Teil des Abends erklang zunächst die 1841 geschriebene Sinfonie Nr. 1 in c-Moll der französischen Komponistin Louise Farrenc. Zeitgenossin von Chopin, Liszt und Schumann, komponierte sie ganz im Sinne einer europäischen Musiksprache; es ging ihr um den gemeinsamen Bestand an Musiktraditionen. In ihrem Werk entwickelt sie Stilmittel mozartscher, haydnscher und beethovenscher Prägung weiter. Dieses romantische großformatige Tongemälde wurde vom verstärkten Kammerorchester Mössingen in seiner eingängigen Melodienpracht, der Vielfalt an Harmonien, seinen großen musikalischen Bögen und expressiven Brechungen musiziert. Unter der Leitung von Bettina Sommer entwickelte es beachtliches Potenzial.

Mit den letzten Beiträgen wurde der Radius der Geschichte in den internationalen Raum hinein erweitert. Begleitet von Bernhard „Böny“ Birk, Pianist, Komponist und Arrangeur, trug die 14-jährige Neckartailfinger Gesangschülerin Laura Oswald, die in diesem Jahr den ersten Preis beim Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ (Gesang) gewonnen hat, mit großer Intensität und geschmeidiger Stimme das Wesen popularer Musik herausarbeitend, zwei Songs vor: „Love“ der US-amerikanischen Sängerin und Songwriterin Natalie Cole (1950) und „Halleluja“ des kanadischen Songwriters Leonard Cohen. Beide Lieder handeln von der Sehnsucht nach Liebe, Geborgenheit und Sinnsuche im Leben der Menschen – auch das ein Motiv, das Geschichte prägt und trägt.

Mit imponierender Verve, Brillanz und hoher Musikalität spielte Elisa Beck im berühmten Virtuosenstück von Vittorio Monti (1868–1922) „Csárdás für Violine und Orchester“ ihren Part, begleitet vom Jugendmusikschulorchester, dessen Streicherklang nun mit zwei Blockflöten, Trompete, Posaune und Klavier zu expressiver Farbigkeit erweitert wurde. Großer Applaus, wie er überhaupt an diesem Abend immer wieder zu hören war, begeisterte Zuhörer, Blumen – Festesfreude!